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Mit Long-Covid zurück ins Arbeitsleben – der Weg von Helmouth Bloetjes

Helmouth Bloetjes steht mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Bis er im November 2020 an Covid-19 erkrankt. Das trifft ihn hart, er kämpft seither mit den Langzeitfolgen wie Schwindel, mangelnde? Konzentrationsfähigkeit und vor allem auch fehlende Energie. Seine Arbeit bei der Thermoplan AG musste er zurückstellen und mit Hilfe der Stiftung zuwebe wurde ein Weg gefunden, um ihn nach der Erkrankung wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern.

Wie fand die erste Begegnung mit der Stiftung zuwebe statt?
Gianni Facchin, Abteilungsleiter Fachstelle Berufliche Integration & Intake der Stiftung zuwebe, kann sich an die erste Begegnung sehr gut erinnern. „Helmouth ist mit lärmdämpfenden Kopfhörern und einer Sonnenbrille erschienen: laute und hohe Geräusche und Töne haben ihn schnell erschöpft. Auch die Besichtigung der Arbeitsplätze der Stiftung zuwebe hat ihn Energie gekostet. Nach kurzer Zeit war er erschöpft und es wurde eine Verschnaufpause eingelegt. Beängstigend, wie rasch seine Energie weg war, man sah sie förmlich dahinschwinden. Zwei Jahre später kann er über diese Situation damals schmunzeln.
Die Stiftung zuwebe bietet die Möglichkeit zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt, welche von der IV finanziert wird. Damals hatte die IV keine Erfahrung mit Long-Covid-Patienten und Ärzte wie auch öffentliche Stellen haben typische Beschwerden oft als psychische Erkrankung abgetan. Durch den Ärztemarathon hat sich auch Helmouth geschlagen. Sein Hausarzt war seine erste Anlaufstelle, dieser wusste aber nach kurzer Zeit auch nicht mehr weiter.
Je länger die Covid-Pandemie dauerte, desto mehr wurden Folgeerkrankungen durch Covid untersucht und erkannt. Nach einer Überweisung in die Reha in Basel mit anschliessendem Aufenthalt in einer Klinik in St. Gallen ging es für Helmouth langsam bergauf. Die Symptome liessen nach, aber an eine volle Arbeitstätigkeit war noch nicht zu denken.

Mit einer Blutreinigung wurden die letzten Symptome bekämpft
Eine endgültige Bekämpfung der Symptome hat die sogenannte Blutreinigung (Apherese) ergeben, das ist ein medizinisches Verfahren um Blut zu reinigen. „Vor der Apherese hatte ich permanente Kopfschmerzen, kalte Finger aber auch Schwindel und Energielosigkeit. Mit und besonders während der Anwendung, hat sich dieser starke Druck aufgelöst. Die Veränderung im Körper war förmlich spürbar, der enorme Druck im Kopf wegkatapultiert und die vorher stetig kalten Hände wärmten sich wieder.“ Die Verspannung war von einem Moment auf den anderen gelöst. Nach dieser Erlösung und Befreiung konnten weitere Schritte für die Eingliederung in die Arbeitswelt unternommen werden.

Zurück in den Arbeitsalltag
Momentan arbeitet Helmouth zwei Tage die Woche in der Stiftung zuwebe und seit ein paar Monaten auch wieder bei seinem langjährigen und treuen Arbeitgeber Thermoplan. Dieser hat ihn nicht im Stich gelassen und den Rücken freigehalten mit dem klaren Statement: „ Wir künden dir nicht“.
Während der ersten Phase der Eingliederung in der Stiftung zuwebe wurde er mit einfachen, monotonen und wenig kopflastigen Aufgaben beauftragt. Einige Monate später - in der Phase der Rückführung - wird er als vollwertiger, zuverlässiger und lösungsorientierter Mitarbeiter geschätzt. Früher hat er komplexe Maschinen zusammengesetzt, heute ist er auf bestem Weg dazu, seine alte Tätigkeit bei Thermoplan wieder aufzunehmen.

Ratschläge an andere Long-Covid-Patienten
Ein Austausch mit Gleichgesinnten empfiehlt Helmouth jedem Long-Covid-Patienten. Empfehlenswert ist auch die Unterstützung vom Sozialdienst. Einfache Sachen wie ein Brief schreiben geht plötzlich nicht mehr, und da unterstützt der Sozialdienst.
Besonders überzeugt hat ihn die Anwendung der Blutreinigung. Diese ist für die Behandlung von Long-Covid viel zu wenig bekannt. Ein gut gemeinter Ratschlag von ihm lautet, sich über diese Behandlungsmethode unbedingt zu informieren.

 

Besten Dank für das Interview. Auf deinem weiteren Erfolgsweg wünschen wir dir weiterhin viel Durchhaltewille und Energie!

Kontaktperson